Paul Watzlawick gilt weltweit als der „Kommunikationspabst“. Seine Bücher und deren Inhalte helfen vielen Menschen, menschliche Kommunikation zu verstehen und möglicherweise zu verbessern. Sein Lebenswerk ist von den von ihm geprägten fünf wesentlichen Grundsätzen (Axiomen) bestimmt. Im Folgenden sind diese kurz erläutert.
Wenn Menschen aufeinandertreffen, kommunizieren sie automatisch, selbst wenn sie nichts sagen. Das liegt daran, dass Kommunikation nicht nur aus Worten besteht, sondern auch aus Gesten, Mimik und anderen körpersprachlichen Signalen. Diese wirken über unser Vor- und Unterbewusstsein und können von uns nur zum Teil mitgestaltet werden. Daher auch der Satz: „Unser Körper lügt nicht“. Oder anders formuliert: „Wir können uns nicht Nichtverhalten, sondern verhalten uns immer“. Deshalb entstand auch der Begriff der Botschaften, des Gemeinten, das hinter unseren Worten steht.
In jeder Nachricht steckt nicht nur der eigentliche Inhalt, die Sache, um die es geht, sondern auch die Art und Weise, wie die Beziehung zwischen den Personen ist. Zum Beispiel beeinflussen Tonfall und Körpersprache, wie eine Nachricht, die Botschaft dahinter, vom Gegenüber interpretiert wird. Es wird deshalb auch von der Beziehungsebene, der Gefühlsebene der Kommunikation gesprochen. Liegen auf der Beziehungsebene Störungen vor, wird eine konstruktive Kommunikation erheblich erschwert.
Kommunikation ist ein ständiger Austausch, bei dem beide Seiten sich gegenseitig beeinflussen. Es ist wie ein Kreislauf, in dem jeder auf die Reaktion des anderen reagiert. Deshalb ist ein möglichst unbefangenes, wertarmes Zuhören bei jedem Austausch so wichtig für eine störungsfreie Kommunikation. Daraus entstand die sehr hilfreiche Methode des „Aktiv zuhören“.
Es gibt zwei Arten von Kommunikation. Die digitale Kommunikation bezieht sich auf die eigentlichen Worte und Sätze, während die analoge Kommunikation nonverbale Signale wie Gestik und Mimik umfasst. Beide Arten sollten idealerweise im Einklang sein. Sind diese nicht stimmig, zeigt sich dies durch mehr oder weniger wahrnehmbare Unbehaglichkeiten oder Missstimmungen. Die Botschaften werden falsch interpretiert.
Bei einer symmetrischen Kommunikation sind die Gesprächspartner auf derselben Ebene und versuchen, Gleichheit zu wahren. Bei einer komplementären Kommunikation gibt es hingegen eine Hierarchie, wobei ein Gesprächspartner dominant und der andere untergeordnet ist. Es wird dann auch von einem nicht stimmigen O.K.-Status gesprochen, der die Kommunikation erschwert. Diese Grundregeln sind unerlässlich, um die Dynamik der menschlicher Kommunikation besser zu verstehen und effektiver zu kommunizieren. Kommunikation wird leichter und verständlicher, der Alltag angenehmer.