1. Was ist Mobbing am Arbeitsplatz und wie erkenne ich es frühzeitig?
Mobbing ist systematisches, zielgerichtetes Schikanieren von Mitarbeitern über einen längeren Zeitraum. Frühwarnzeichen sind etwa ständige Kritik, sozialer Ausschluss oder Herabsetzung der betroffenen Person. Das Mobbing-Phasen-Modell hilft, Mobbing frühzeitig zu erkennen und gezielt entgegenzuwirken.
2. Wie unterscheidet sich Mobbing von Diskriminierung?
Mobbing beschreibt regelmäßige Schikanen, die systematisch erfolgen. Diskriminierung ist hingegen eine Benachteiligung aufgrund spezifischer Merkmale wie Geschlecht, Herkunft oder Religion. Als Betriebsrat ist es wichtig, beides zu differenzieren, um passende Maßnahmen zu ergreifen.
3. Welche Ursachen fördern Mobbing am Arbeitsplatz?
Mobbing entsteht häufig in Unternehmen mit einer diskriminierungsanfälligen Führungskultur. Weitere Faktoren sind Leistungsdruck, unklare Rollenverteilungen, schwaches Führungsverhalten und mangelnde Konfliktkompetenz in Teams.
4. Welche Handlungsmöglichkeiten hat der Betriebsrat bei Mobbing?
Der Betriebsrat kann präventiv wirken, indem er:
- Schulungen und Sensibilisierung durchführt,
- klare Betriebsvereinbarungen zu Verhalten und Konfliktmanagement erstellt,
- externe Sachverständige oder Mediatoren zur Unterstützung hinzuzieht,
- regelmäßige Mitarbeiterbefragungen durchführt, um das Betriebsklima zu erfassen.
5. Was versteht man unter Bossing und wie reagiert der Betriebsrat darauf?
Bossing ist eine Form von Mobbing, die durch Vorgesetzte ausgeübt wird. Betriebsräte können hier gezielt intervenieren, indem sie den Arbeitgeber auf seine Pflichten gemäß Betriebsverfassungsgesetz und Arbeitsschutzgesetz hinweisen und bei Bedarf Schutzmaßnahmen oder Schulungen für Führungskräfte initiieren.
6. Wie kann der Betriebsrat effektiv Präventionsarbeit leisten?
Der Betriebsrat sollte gezielt eine sozial-kooperative Mitarbeiterführung fördern und präventive Maßnahmen wie Konflikttrainings oder Führungscoachings initiieren. Auch die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen ist ein wichtiges Instrument zur Vorbeugung.
7. Warum ist ein konstruktives Betriebsklima wichtig?
Ein positives Betriebsklima fördert die Mitarbeitergesundheit und steigert Produktivität und Motivation. Ein schlechtes Betriebsklima hingegen verursacht erhebliche Kosten durch Krankenstände, Produktivitätsverlust und Konflikte. Deshalb sollte die Pflege des Betriebsklimas stets eine zentrale Aufgabe des Betriebsrats sein.
8. Welche Methoden eignen sich zur Erfassung des Betriebsklimas?
Mitarbeiterbefragungen sind eine effektive Methode zur Ermittlung des Betriebsklimas. Wichtig ist hierbei, klare und zielführende Fragen zu formulieren sowie die Ergebnisse anonym und vertraulich auszuwerten, um die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern zu können.
89. Welche Auswirkungen haben Mobbing und schlechtes Betriebsklima für Unternehmen?
Ein negatives Betriebsklima verursacht hohe Kosten durch krankheitsbedingte Fehlzeiten, sinkende Motivation, geringere Produktivität und steigende Fluktuation. Betriebsräte können hier mit gezielten Maßnahmen und verbindlichen Vereinbarungen effektiv entgegensteuern.