1. Was bedeutet die neue EU-KI-Verordnung für die Betriebsratsarbeit?
Die EU-KI-Verordnung ist die weltweit erste Gesetzgebung zur Regulierung von künstlicher Intelligenz. Sie verpflichtet Unternehmen, KI-Systeme entsprechend ihrer Risikoklasse zu kennzeichnen und gegebenenfalls zu melden. Für Betriebsräte bedeutet dies, dass sie über die Rechte und Pflichten beim Einsatz von KI in ihrem Unternehmen informiert sein müssen und sicherstellen sollten, dass Mitbestimmungsrechte gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG berücksichtigt werden.
2. Welche weiteren EU-Digitalgesetze sind für Betriebsräte relevant?
Neben der KI-Verordnung gibt es zahlreiche weitere EU-Digitalgesetze, die Betriebsräte kennen sollten. Dazu gehören die NIS2-Richtlinie zur Verbesserung der Cybersicherheit, der Data Act zur Datenzugänglichkeit sowie der Cyber Resilience Act zur Sicherung von IT-Systemen. Diese Gesetze beeinflussen den Umgang mit Daten und IT-Projekten und haben direkte Auswirkungen auf IT-Betriebsvereinbarungen.
3. Was müssen Betriebsräte beim Einsatz von KI im Unternehmen beachten?
Beim Einsatz von KI im Unternehmen sollte der Betriebsrat prüfen, wie die Technologie die Arbeitsbedingungen beeinflusst und welche Datenschutzmaßnahmen getroffen werden. Es ist wichtig, dass der Betriebsrat über die Verwendung von KI informiert ist, insbesondere wenn diese Überwachungsfunktionen beinhaltet oder automatisierte Entscheidungen trifft, die Auswirkungen auf Mitarbeiter haben könnten.
4. Welche Mitbestimmungsrechte haben Betriebsräte bei KI-Systemen?
Betriebsräte haben gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG das Recht, bei der Einführung und Nutzung von technischen Einrichtungen, die das Verhalten oder die Leistung der Arbeitnehmer überwachen können, mitzubestimmen. Dieses Mitbestimmungsrecht greift insbesondere bei KI-Anwendungen, die Mitarbeiterdaten erfassen und analysieren. Der Betriebsrat kann hier auch Datenschutzmaßnahmen fordern, um die Interessen der Belegschaft zu schützen.
5. Wie wirkt sich die NIS2-Richtlinie auf Unternehmen und Betriebsräte aus?
Die NIS2-Richtlinie ist ein EU-weites Gesetz, das die Cybersicherheit in kritischen Infrastrukturen wie Energie, Gesundheit und Finanzwesen verbessern soll. Unternehmen sind verpflichtet, Maßnahmen zur Absicherung ihrer Systeme umzusetzen. Betriebsräte sollten sicherstellen, dass ihre Unternehmen diese Maßnahmen einhalten, da sie auch den Schutz personenbezogener Daten und die IT-Sicherheit im Arbeitsumfeld betreffen.
6. Was regelt der Data Act und wie betrifft er den Betriebsrat?
Der Data Act zielt darauf ab, die Nutzung und den Zugang zu Daten innerhalb der EU zu vereinfachen. Er legt fest, unter welchen Bedingungen Daten zwischen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen geteilt werden können. Betriebsräte sollten diesen Prozess begleiten, um sicherzustellen, dass Mitarbeiterdaten nur dann weitergegeben werden, wenn dies datenschutzkonform und im Interesse der Belegschaft geschieht.
7. Was ist der Cyber Resilience Act und warum ist er für Betriebsräte wichtig?
Der Cyber Resilience Act fordert, dass Produkte und Systeme, die im Unternehmen genutzt werden, bestimmten Sicherheitsanforderungen entsprechen, um gegen Cyberangriffe geschützt zu sein. Betriebsräte sollten sich damit befassen, da dieser Act den Umgang mit IT-Betriebsvereinbarungen und die Sicherheit der Arbeitsplätze beeinflusst. Es gilt sicherzustellen, dass die eingesetzten Technologien keine Sicherheitsrisiken für die Mitarbeiter darstellen.
8. Welche Schulungen sind für Betriebsräte im Umgang mit KI und IT sinnvoll?
Um den Anforderungen der EU-KI-Verordnung und anderer Digitalgesetze gerecht zu werden, sind Schulungen für Betriebsräte unerlässlich. Seminare, wie das im Dokument beschriebene, vermitteln juristisches und technisches Wissen, um den Betriebsrat bei Verhandlungen über IT-Themen und beim Einsatz von KI zu unterstützen. Regelmäßige Weiterbildungen helfen, den Überblick über neue Gesetzesänderungen zu behalten und rechtliche Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten.
9. Wie können Betriebsräte sicherstellen, dass die Mitbestimmungsrechte bei IT-Projekten beachtet werden?
Betriebsräte sollten frühzeitig in IT-Projekte eingebunden werden, um sicherzustellen, dass alle Mitbestimmungsrechte gewahrt bleiben. Dazu gehört, dass der Betriebsrat über alle geplanten technischen Einrichtungen und deren potenzielle Auswirkungen auf die Mitarbeiter informiert wird. In Verhandlungen kann der Betriebsrat zudem auf die Einhaltung von Datenschutzvorschriften und anderen Sicherheitsstandards bestehen.
10. Welche Rolle spielt der Datenschutz bei der Einführung von KI im Betrieb?
Der Datenschutz spielt eine zentrale Rolle bei der Einführung von KI-Systemen im Unternehmen. Der Betriebsrat sollte darauf achten, dass bei der Verarbeitung von Mitarbeiterdaten durch KI stets die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beachtet wird. Zudem muss gewährleistet sein, dass sensible Daten geschützt und nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Auch die Transparenz über die Art der gesammelten Daten und deren Verwendung ist ein wichtiger Aspekt, der regelmäßig überprüft werden sollte.